<h2>Designprinzip 1: Berücksichtige den Usability vs. Flexibility Tradeoff</h2>
<p>Beim Design deines digitalen Produkts musst du dich auf einen Kompromiss einstellen:</p>
<p>Soll es flexibel sein, d.h. eine Vielzahl verschiedener Funktionen ausführen? Dann kann es zwar vielseitig eingesetzt werden, ist allerdings komplexer und führt durch die gestiegene Komplexität bei ungeübten User:innen schnell zu Frustration.</p>
<p>Oder handelt es sich um ein Produkt, das eine sehr spezifische Aktion ausführen soll? Dann kann es auf den bestimmten Use Case exakt angepasst werden und ist somit weniger komplex und userfreundlicher.</p>
<p>Ein Beispiel für den Usability vs. Flexibility Tradeoff ist der Vergleich zwischen Universalfernbedienungen und den Fernbedienungen von Apple. Universalfernbedienungen haben aufgrund ihrer hohen Funktionalität eine unübersichtliche Tastatur und dadurch ein sehr komplexes Design. Die Fernbedienungen von Apple hingegen spezialisieren sich auf die eigene Marke und sind aufgrund einiger weniger Funktionen weitaus einfacher zu bedienen. Sie kommen mit nur wenigen Tasten zurecht und bieten dadurch ein viel angenehmeres Nutzererlebnis.</p>
<p><img src="https://typedig.uber.space/assets/1a050201-e305-41f7-8621-f61d65b16de1?width=1600&height=900" alt="Usability Flexibility Tradeoff"></p>
<h2>Designprinzip 2: Der Aesthetic Bias</h2>
<p>Studien haben gezeigt, dass User:innen ein ästhetisch ansprechendes Design als benutzerfreundlicher wahrnehmen. Sie sind sogar bereit, über kleinere Usability-Einschränkungen hinwegzusehen, wenn das digitale Produkt optisch ansprechend gestaltet ist. Das zeigt, dass die Optik, also die GUI (graphical user interface), auch Teil der UX ist.</p>
<h3>Unser Tipp:</h3>
<p>Versuche stets ein ästhetisches Produkt zu designen, das die User:innen ansprechend finden. Falls unvorhergesehene kleine Fehler auftreten, sind Nutzer:innen dann eher bereit, über sie hinwegzusehen.</p>
<h2>Designprinzip 3: Forgiveness</h2>
<p>Fehler zu machen ist menschlich und sollte deshalb auch bei der Gestaltung digitaler Lösungen nicht außer Acht gelassen werden. Ein Produkt mit einer hohen Usability sollte genau darauf vorbereitet sein, oder lässt die Fehler erst gar nicht entstehen.</p>
<p>Ein bekanntes Beispiel sind Inputfelder. Geht es darum, ein Formular auszufüllen, passiert es häufig, dass Felder übersehen werden. In solchen Fällen erscheinen Hinweise, dass sie nicht ausgefüllt wurden. Auch der Papierkorb auf deinem Rechner basiert auf dem Forgivness-Prinzip: Denn er ermöglicht es dir, Aktionen rückgängig zu machen.</p>
<p>Überlege dir daher, welche Aktionen User:innen bereuen könnten und gib ihnen dort die Möglichkeit, auch im Nachhinein noch ihre Entscheidung ändern zu können.</p>
<h2>Designprinzip 4: Die 80/20 Regel</h2>
<p>Die 80/20 Regel, auch Pareto-Prinzip genannt, bedeutet, dass 20% des Inputs für 80% des Outputs sorgen können.</p>
<p>Das trifft auch auf das Design und die User Experience eines digitalen Produkts zu. Ein Beispiel: 80% der User:innen verlassen sich auf lediglich 20% der Features einer Applikation.</p>
<p>Für die Praxis heißt das, dass du als Erstes die 20% identifizieren solltest. Im weiteren Schritt gilt es, ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu optimieren.</p>
<h2>Designprinzip 5: Cost-Benefit</h2>
<p>Das Kosten-Nutzen-Verhältnis auszumachen, hilft, den Nutzen bestimmter Handlungen und Vorgänge sowie die Qualität eines Produkts aus Sicht der User:innen zu ermitteln.</p>
<p>Bzgl. einer App könnte das zum Beispiel heißen: Wie viele Klicks sind nötig, um an die gewünschte Information zu gelangen?</p>
<p>Ist der Aufwand höher als der Nutzen, so wird die Aktion abgebrochen. Ist der Nutzen höher als der Aufwand, wird die Aktion ausgeführt.</p>
<h3>Zusammengefasst:</h3>
<p>Möchte man für seine Kundinnen und Kunden ein optimales digitales Produkt entwickeln, gilt es, gewisse Grundprinzipien des Designs zu berücksichtigen. Die von uns beschriebenen Prinzipien sind eine Auswahl der Top 5, an denen auch wir tagtäglich festhalten.</p>
<h3>Wichtig:</h3>
<p>Diese Prinzipien bilden die Basis, damit deine Software oder deine App die Mindestanforderung einer positiven Usability erfüllt. Leider können sich dennoch immer wieder versteckte Stolpersteine einschleichen, die die Usability negativ beeinträchtigen.</p>
<p>Um etwaige Fehler zu identifizieren, empfehlen wir wärmstens, digitale Produkte mittels <a href="usability_analyse" target="_blank" rel="noopener">Usability Testings</a> und <a href="https://typedig.uber.space/admin/content/page/30" target="_blank" rel="noopener">UX-Audits</a> unter die Lupe zu nehmen. Nur, wenn man User:innen gezielt und systematisch mit einbezieht, kann man Lösungen bieten, die ihren Bedürfnissen entsprechen.</p>
<h3>Noch Fragen?</h3>
<p>Hast du noch Fragen rund um das Design digitaler Produkte oder User Experience? Oder hast du eine spezielle Frage oder Anliegen zu deinem Produkt? Dann melde dich bei uns! Ob UX-Audit oder Usability Testing, als Expertinnen und Experten blicken wir auf eine langjährige Erfahrung zurück und können dich bei der Umsetzung deiner Idee mit den richtigen Methoden unterstützen.</p>